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1. Die alte Geschichte - S. 377

1872 - Münster : Coppenrath
mir und nimm dein Kreuz auf dich!" als auch an sie ge-redet angesehen. Sie entsagten allem Irdischen und Zeitlichen, um sich der Selbstbetrachtung, der Abtdtung und dem Gebete : in ungestrter Ruhe zu ergeben und wurden Einsiedler. Man nennt sie Eremiten, von dem Worte Eremos, welches : Wste bedeutet, auch wohl Mnche, von dem griechischen Worte I monos, d. i. einsam. Dieses beschauliche Leben, in welchem die Mnche unter einem abbas (daher unser Wort Abt, I d. i. Vater), neben den Andachtsbungen bald auch mit dem | Feldbaue und mit Handarbeiten sich zu beschftigen begannen, fand vorzglich in Aegypten Nachahmung. Hier waren es be-: sonders die Einsiedler Paulus, Antonius und dessen Schler I Pachomius, die im Anfange des vierten Jahrhunderts eine Zahl Genossen um sich sammelten und unter sich eine bestimmte ; Regel fr ihren Aufenthalt in der Abgeschiedenheit festsetzten. Die gemeinschaftliche, anfangs mit Umzunungen, spter mit Mauern eingeschlossene Wohnung der Mnche bekam den Na-men Kloster) von dem lateinischen Worte Claustrum, welches j Umzunung heit. Auch Frauen folgten dem frommen Bei-spiele der Mnche. Auch sie zogen sich ans dem Gerusche I der Welt in Klster zurck, um hier ein gottgeweihles Leben | des Gebetes und der Betrachtung zu führen und Werke christ-licher Liebe und Barmherzigkeit mit mtterlicher Sorgfalt aus | zuben. Man nennt sie mit einem gyptischen Worte Nonnen, d. i. Mutter. Von Aegypten aus verbreitete sich das Klo-; fterleben schnell in das Abendland, wo es durch die Ordens-reget des h. Benedictus^500), welcher die Erziehung der Jugend I und die Beschftigung mit den Wissenschaften den Mnchen zur ! Pflicht machte, eine weitere Gestaltung erhielt und besonders segenreich wirkte. In ihren stillen Mauern fand der Arme und Kranke Pflege und Unterhalt, der Verlassene Schutz, der Hoffnungslose Trost, und viele gute Menschen den Frieden, welchen die Welt nicht geben kann. Könige sogar legten spter wohl ihre Kronen nieder, um hier Ruhe zu finden von den Strmen des Lebens. Unfruchtbare Steppen um die Klster

2. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1872 - Münster : Coppenrath
56 mit innigem Vertrauen sah das Volk zu ihm hinauf. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Hausmeierwrde in seiner Familie erblich zu machen. Nach ihm wurde sein Sohn Karl Martell Haus-meier (717 741). Am berhmtesten hat ihn der Sieg gemacht, welchen er im Jahre 732 der die Araber erfocht. Seit jenem Siege, der die ganze Christenheit von der grten Gefahr be-freite, erscholl der Name der Frauken und ihres gefeierten Helden weit der die Grenzen Europas hinaus und wurde berall mit Achtung und Bewunderung genannt. Nach diesem Siege konnte der krftige Mann seine Waffen auch wieder gegen die unruhigen Grenznachbaren richten. Er unterwarf sich die Friesen und zwang die Sachsen zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilteu sich seine beide Shne, Karl-mann, der vterlichen Verfgung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wre. Daraus kmpften sie in brderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aquitanien, Bayern und Schwaben, welche sich fr den letzten Merovinger, den geistesschwachen Chilberich Iii., erhoben hatten. In Karl-mann's Gemthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschu befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipm in dem fromm'en Vorsatze bestrkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem Pauste Zacharias zum Priester geweiht wrbe. Nachdem er bort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt abgelegt hatte, bszog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Reiches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der feine kleine Figur gescherzt wrbe, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war,

3. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1872 - Münster : Coppenrath
35 - den und mehre andere deutsche Völker hatten das Christenthum angenommen, so wie sie auf ihrer Wanderung mit den Rmern in nheren Verkehr kamen. Bei den Franken war dasselbe seit Chlobwig's Bekehrung ausgebreitet. Frh wrbe der Samen des Christenthums in den Donaugegenden ausgestreut, und der heilige Severinus war der Apostel Norikums, des jetzigen Obersterreichs fblich von der Donau mit den angrenzenden Theilen von Unterfterreich, Steiermark, Krnthen, Salzburg und Bayern. Mitten im wilben Getmmel wanderuber Krieges-Vlker erschien hier um das Jahr 454 der fromme Apostel, welchen Gott aus seiner stillen Eiube im Orient gerufen und den bedrngten Christen dieser Gegenben zum Schutz und Trost gcsenbet hatte. In der Gegeub des heutigen Wien bauete er fr sich und seine Genossen ein Kloster. Dreiig Jahre lang an der Donau auf und ab wanbernd trug er berall hin die Trstungen des Christenthums, so ba selbst heibnische Könige ihn ehrten und bewunberten. Wie ein milber Friebensbogen stanb hier ba Evangelium der der Sturmfluth der Zeit. Die Bekehr er der Deutschen kamen grtentheils aus Jr--lanb und Englaub. Hier hatte das Christenthum bereits festen Boben gewonnen. Hi?r, in der stillen Heimath der Frmmigkeit imb der Wissenschaft, erweckte Gott fromme Männer, um nach Deutschland zu ziehen und auch dort die Lehre des Heiles zu verknden. Es ist rhrend zu lesen, wie diese Männer, allen Bequemlichkeiten des Lebens entsageub, mitten im kriegerischen Gewhle der Völker, still und frieblich, das Crucifix und das Evangelium in der Hand, bnrch die deutschen Wlber anber-ton und die Lehre des Gekreuzigten verknbeten; wie sie im Vertrauen auf Gott den hchsten Gefahren des Lebens muthig entgegen gingen. Zu den ersten Glaubensboten gehren: der h. Fridolin, der beit Rhein entlaug den Alemannen und Rttern das Evangelium Christi verkndete und auf der Nheinimel Seckingen ein Kloster errichtete; der h. Columban mit seinem Schler Gallus, dem Stifter des Klosters St. Gallen in der

4. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1872 - Münster : Coppenrath
37 schmetternd auf den khnen Frevler herabschleudern wrden; aber der Baum fiel, und der Apostel ftanb unverletzt. Der Fall der Eiche war der Fall des Heibenthums. Die Haben entsagten ihren ohnmchtigen Gttern, welche ihr Heiligthum nicht einmal vor schwachen Menschenhnden htten schtzen knnen, und lieen sich taufen. Wir haben noch aus jener Zeit eine von der Kirche zum Behufe der Neubekehrten entworfene Teufelsentsagung und ein Glaubensbekenntnis, die zugleich als lteste Denkmler unserer Sprache merkivrbig find. Sie lautet also: Frage: Forsachistu Diabol? Versagst int bau Teufel? Antwort: Ec forsacho Diabol. Ich versage dein Tensel. F. En allum Diabol-Gelde? Und aller Teufels-Gilde? 9i. En ec forsacho allumdiabol-Gelde. Und ich versage aller Teusels-Gilde. F. En allum Diaboles-Werknm? Und allen Teufels-Werken? A. En ec forsacho allum Diaboles- Und ich versage allen Teufels-Werkum eude Wordum, Thunaer Werken und Worten, und Thor ende Wodan ende Sachse^ Ote, und Wodau und Sachfen-Odiil, eude allum thcn Unholdnin the und allen den Unholden, die Hirn geuotas sint. hier genannt sind. F. Gelobistn in God, almehtiguu Glaubst du au Gott, den allmch- Fadaer? tigen Vater? A. Ec gelobo in God, almehtiguu Ich glaube an Gott, deu allmch-Fadaer. tigen Vater. Gclobisiu in Christ, Godes Snno? Glaubst du an Christus, Gottes Sohn V A. Ec gelobo in Christ, Godes Suno. Ich glaube an Christus, Gottes Sohn. F. Gelobistn in halogan Gast? Glaubst du an den heil. Geist? 5(. Ec gelobo in halogan Gast. Ich glaube au deu heil. Geist. Bonifatius bauete aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein und weihete es dem heiligen Petrus. Vou Eng-Ittnb her kamen noch viele gelehrte eifrige Männer als Gehl-fen seiner apostolischen Bemhungen herber. Die Wohnpltze der Glaubensboten wrben die Grnnblagen von Klstern, aus denen die Brder ausgingen, die Pflanzungen zu ergnzen und zu pflegen. Immer weiter, bis tief nach Bayern, dehnte er allmlig den Kreis seiner Wirksamkeit aus. Der neue Papst Gregor Iii. hatte ihn znm Erzbischofe der neu bekehrten Lnder ernannt und zugleich die Vollmacht erlheilt, Bisthmer in beiv

5. Geschichte des Mittelalters - S. 210

1872 - Münster : Coppenrath
Geistliche Orden. Auch das Klosterwesen, von dessen Ursprung bereits im ersten Theile die Rede war, hatte sich sehr ausgebildet und erweitert. Der fromme Abt Benedict von Nursia hatte ein Kloster auf der Hhe von Monte-Cas-sino in Campanien gegrndet; und die Lebensregel, welche er zunchst fr ein Kloster entwarf, ward wegen ihrer inneren Vortrefflichkeit im Jahre 742 fast von allen Klstern des Abend-landes als Richtschnur angenommen. Dem h. Benedict gebhrt das Verdienst, da nun die Klster besondere Wohnsitze der Frmmigkeit, des Fleies, der Migkeit und zugleich in jenen verwilderten Zeiten die Znfluchtsrter aller Gelehrsamkeit wur-den. Da saen sie, die frommen Männer, in ihren kleinen drftigen Zellen, prunklos und einfach wie diese, baar und leer aller zeitlichen Habe, fleiig und eingezogen in der lautersten und reinsten Sitte, wie Bienen in einem Stocke um ihre Kni-gin, vereint oder allein betend, aus- und einwandernd, den Ho-nig der Wissenschaften zu sammeln und den Geheimnissen Got-tes in der Weltordnung voll Bewunderung zu folgen. In der Nhe ihrer ftillen Mauern fhlte selbst der rohefte Ruber eine Art Gottesfrieden. Im Verlaufe der Zeit verfiel aber die alte Zucht mehr und mehr. Daher wurde im elften und zwlften Jahrhundert von frommen gottesfrchtigen Mnnern, wie von dem Abte Bernhard von Clairvaux, zur Zurckfhruug der alten Zucht und Ordnung, in verschiedenen Lndern verschiedene Vorkehrungen getroffen, auch manche neue Orden gestiftet. Einer der strengsten war der Orden der Carthuser, welcher vou Bruno aus Kln im Jahre 1080 gestiftet wurde. Dieser fromme Mann war anfangs Canonicus zu Rheims. Allein die Tatenlosigkeit jener Zeit bewog ihn bald, die Einsamkeit zil suchen. Er begab sich mit mehren gleichgesinnten Freunden in ein enges, von schroffen Felsen berragtes Thal, nicht weit von Grenoble. Das Thal hie Chartreuse (Charthause). In dieser Wildni bauete er ein Kloster. Hier lebten die Mnche in der grten Armuth und Entbehrung. Sie genossen kein Fleisch, sondern lebten nur von Brod, Hlsenfrchten und Wasser, und i

6. Geschichte des Mittelalters - S. 212

1872 - Münster : Coppenrath
212 Fast zu gleicher Zeit wurde der Dominicaner- oder Prediger-Orden gestiftet. Der Stifter desselben ist der h> Dominicus, aus einer adeligen Familie 1170 zu Calaroga in Altkastilien geboren, seit 1199 Priester und Canonicus an der Domkirche zu Osma. Auf einer Reise, die er mit seinem Bischfe im sdlichen Frankreich machte, sah er mit innigem Mitleide, wie hier, in dem Gebirge der Sevennen, besonders um die Stadt Alby herum, aus Mangel an guten Predigern so viele Christen in manchen Stcken von den Lehrstzen der Kirche ab-gewichen waren und verderbliche Grundstze verbreiteten. Man nannte die Verirrten A l b i g e n s e r. Dominicus entbrannte von heiligem Eifer, die irrenden Brder in den Schoo der Kirche zurckzufhren. Darum verband er sich mit mehren gleichgestnnten Mnnern zu dem menschenfreundlichen Geschfte, berall umherzureisen und die irrenden christlichen Mitbrder zum katholischen Glauben zu bekehren. Damit war der Grund zu einem neuen Orden gelegt. Wie der Franciscaner-Orden, so whlte auch dieser sich die vollstndige Armuth, so da die Mnche nur von ihrer Handarbeit und von den milden Gaben der Glubigen lebten; daher wurden sie Mendkanten (Bettler) genannt (von dem lat. Worte mendicare d. i. betteln)-Zu dieseu beiden Mendicanten-Orden, die vom Papste besttigt und mit manchen Vorrechten vor den Weltgeistlichen ausge* stattet wurden, kam als dritter der Karmeliter-Orden der nach Europa verpflanzten Eremiten vom Berge Karmel in Palstina (1247), und noch etwas spter als vierter der Augustiner - O rden (1256), indem sich Einsiedler nach der Regel des h. Augustinus zu einem Klosterleben vereinigten Die meisten dieser Orden, wenn sie auch noch so arm und ein* fach lebten, theilten ihr Brod mit den Armen und Fremden, besonders zur Zeit der Huugersnoth, und hielten den Geist der Stiftung durch regelmige Versammlung ihrer Vorsteher anf^ recht. Die Klster selbst standen in enger Verbindung und strenger Unterordnung. Jede Provinz hatte zur Aufsicht ew gemeinsames Oberhaupt, Provinzial genannt. So war das

7. Geschichte des Mittelalters - S. 228

1872 - Münster : Coppenrath
228 Kaiser aus verschiedenen Knsern, von Andolf von Kaksnrg bis auf Atrecht Il (12731437). 63. Rudolf von Habsburg (1273-1291). Am Ufer der Aar, in dem Schweizer Kanton Aargau, erheben sich auf einem den Strmen freistehen den Hgel die Ruinen des Schlosses Habichtsburg ober Habsburg, die weit der die Gegenb hinschauen. Dieses Schlo war das Stamm-haus des berhmten Grafen Nnbolf von Habsbnrg, der im Jahre 1273 zum deutschen Kaiser erwhlt wurde. Er be-sa noch mehre andere Gter, in der Schweiz sowohl, als in Schwaben und im Elsa, und stand deshalb als ein mchtiger Herr in groem Ansehen. Auch war er als ein frommer und biederer Held in der ganzen Gegend hoch geehrt. Er schtzte in jenen unruhigen Zeiten nach Friednch's Ii. Tode, wo Deutsch-laub eine geraume Zeit hinburch so gut wie ohne Regenten war, den Brger wie den Landmann vor den herumziehenden Rubern. Vorzglich gefiel dem Volke seine Ehrfurcht fr die Religion und ihre Diener. Einst begegnete ihm auf der Jagd ein Priester, der mit der letzten Wegzehrung zum Kranken eilte. Wegen des angeschwollenen Waldwassers war der Weg schlpfrig und unsicher geworden. Da sprang Rudolf von seinem Rosse, lie den Priester aufsteigen und fhrte demuths-voll selbst das Thier am Zgel bis vor das Haus des Kran-fen. Hier wartete er, bis die heilige Handlung vollbracht war, und geleitete dann den Priester zurck. Das Pferd aber wib-mete er von nun an dem Dienste der Kirche; beim er hielt sich fr imwrbig, je wieber das Thier zu besteigen, das un-seren Herrn und Heiland getragen hatte. Den Erzbischof Werner von Mainz, welcher nach Rom reisete, begleitete er in jenen unsicheren Zeiten bis an die Alpen. Und als sie von einander schieben, reichte ihm der Erzbischof sreunblich die Hand und sprach: Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte noch lo lange, ba

8. Geschichte des Mittelalters - S. 237

1872 - Münster : Coppenrath
I _ 237 aus ihrer Mitte gewhlt sei. Sogar die Zinspflichtigen traten willkrlich aus ihrem Abhngigkeitsverhltni hinaus und er-klrten sich zu freien Landgemeinden. Rudolf's Nachfolger, Adolf, dem eine Schwchung der Habsburgischen Macht will-kommen war, besttigte ihnen ihre Unabhngigkeit. Albrecht aber unterwarf die ihm zustndigen zinspflichtigen Bauern der !Kantone wieder und vereinigte sie mit der Landgrafschaft. In-jbefj nur auf kurze Zeit. Denn als seine Vgte auch der die freien Bauern die Gerichtsbarkeit den wollten, erhoben sich j die Waldstdte zusammt, verjagten die lstigen Beamten, whl-ten zu Richtern jhrlich wechselnde Landammnner aus ihrer ! Mitte und verlangten, unmittelbar unter dem Reiche zu blei-!den. Diese Erhebung der Schweizer hat die Sage mannigfach |und dichterisch ausgeschmckt und zu einem glorreichen Freiheits-kmpfe ausgemalt. Der Kaiser, so heit es, der das anmaliche Auftreten der Bauern hoch erzrnt, gab ihnen zu Reichsvgten harte und bse Leute aus seinem eigenen Lande, die sie drcken und qulen sollten, damit sie froh wren, vom Reiche loszukommen und sich | unter die Oberherrlichkeit des Hauses Habsburg zu begeben, jllnd er schickte ihnen den Hermann Geler von Brunneck juitd Beringer von Landenberg. Diese thaten, was nie ! zuvor die Reichsvgte, und wollten im Lande selbst wohnen. Geler bauete sich einen Twinghoff (feste Burg) bei Altdorf in Uri, und Landenberg bezog ein habsburgisches Schlo zu Tarnen. Nun fingen die Bedrckungen an. Wegen kleiner Bergehen wurden die Leute in finftere Kerker geworfen, uner-schwingliche Zlle wurden auf habsburgischem Gebiete wider die Schweizer angelegt. Am meisten aber schmerzte der Vgte muth-williger Trotz und ihre hochmtige Verachtung des ganzen Volkes. Des Landes Edele nannten sie hhnisch Bauernadel. Einst ritt Geler vor dem Hause Werner Stauffacher's, eines wohlbegterten und angesehenen Landmannes zu Schwyz, vorbei. Das Haus war wohlgezimmert, mit vielen Fenstern

9. Geschichte des Mittelalters - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
240 thun hattest?" Da wurde Tell von Schmerz zugleich und Wuth der das schreckliche Wagstck bermannt. Wthrich, dich damit zu erschieen," mar die Antwort, wre mein Kind durch den ersten gefallen." Darber erschrak der Vogt. Er lie ihn sogleich wieder in Fesseln schlagen und in ein Fahr-zeug werfen, um ihn in ein festes Schlo [jenfeit des Vierwaldstdter Sees zu bringen, wo weder Sonne noch Mond ihn bescheinen sollte. Er selbst stieg mit seinem Gefangenen in das Fahrzeug, um Zeuge der genauesten Befolgung seines Befehles zu sein. Whrend der Uebersahrt erhob sich ein frchterlicher Sturm. Auf dem brausenden See schwankte der Kahn hin und her, die Wellen schlugen schumend der, das Leben Aller schwebte in der uersten Gefahr, selbst der Fhrmann zitterte. In dieser Roth lie Geler dem Tell die Fesseln lsen, auf da er als kundiger Schiffer das Fahrzeug lenke. Tell lenkte es gegen eine in den See hervorspringende Felsplatte, drckte das Hinter-theil des Schiffes fest heran, ergriff hurtig die Armbrust und schwang sich hinauf, indem er mit krftigem Fue das Schiff zurckstie, so da es weit in den See dahinscho. Nun floh er in's Gebirge. Der erschrockene Landvogt erreichte jedoch glcklich das Ufer und stieg bei Knach an's Land. Zu Lande wollte er nach Altdorf zurckkehren. Racheschnanbend begab er sich auf den Weg. Tell wurde unterdessen von frchterlicher Angst geqult. Entrinne ich auch, dachte er, feiner Bosheit, so hat er doch zu Hause mein Weib und Kind zum Pfnde. Was wird nicht Geler gegen die Meinigen verhngen, wenn Laudenberg schon wegen zwei gebrochener Finger seines Knechtes dem Alten vott Melchlhal beide Augen ausbohrte! Nur des Landvogtes Tod wird mein unschuldiges Weib und Kind retten und mein Volk von einem Tyrannen befreien knnen. Mit solchen Mordgedankett in der Seele lauerte er in der hohlen Gasse bei Knach dem Landvogte auf. Endlich kam dieser an. Da schwirrte noch i

10. Geschichte des Mittelalters - S. 242

1872 - Münster : Coppenrath
242 zu Brunnen am See den 6. Januar 1308 die erste Einigung der Schweizer Eidgenossenschaft, vorerst auf 10 Jahre und unter Vorbehalt aller Pflichten gegen Kaiser und Reich. Als Anfangs-punkt dieses Bundes wurde spter die Verschwrung im Rtli angesehen, und jener Sage gem der Schtze Tell als National-Held und Befreier des Vaterlandes weit und breit gepriesen.*) Kurze Zeit nach dem Abschlsse dieses Schutzbndnisses wurde Albrecht I. im sechzigsten Jahre seines thatenreichen Lebens durch die Hand eines nahen Verwandten ermordet. Der junge Johann von Schwaben, der Sohn von Albrecht's verstorbenem Bruder Rudolf, grollte seinem Oheim und Vormund, weil dieser ihm das vterliche Erbe in Schwaben nicht so frhe bergeben wollte, als es im Wunsche des durch bse Gesellschaft verdorbenen Jnglings lag. Er verband sich mit vier jungen Rittern, die eben so nichtswrdig waren, und die Verschworenen ermordeten den Kaiser am 1 Mai 1308 unweit der Habsburg an der Reu. Seit dieser Gruelthat fhrte Johann den Namen Parrictoa, d. i. Verwandtenmrder. Man sah ihn von dem Tage ab nicht wieder. Heinrich Vii. von Luxemburg (1308 1313). Die deutschen Fürsten whlten keinen von Albrecht's Shnen, sondern wieder einen minder mchtigen, aber tapferen und bie-deren Ritter, den Grafen Heinrich von Luxemburg, einen Bru-der des Erzbischofes von Trier. Zuerst suchte er die Ruhe im Reiche herzustellen, that die Mrder Albrecht's in die Acht und ertheilte den von der habsburgischm Landgrafschaft Aargctu abhngigen Gemeinden in den drei schweizerischen Urkantonen bis auf weitere Verfgung die Freiheit. Sehr lag es ihm am Herzen, seine nur unbedeutende Hausmacht zu erweitern, und das gelang ihm auch. Durch die Vermhlung seines Sohnes *) So wird die Geschichte von Tell in allen Erzhlungen berichtet. Aber diese Erzhlungen sind nicht gleichzeitig mit den Begebenheiten, es findet sich kein Hermann Geler als Landvogt, und die Wahrheit der auch bei den Dnen und Islndern vorkommenden Erzhlung von dein 6chufie nach den Apfel ist schon lngst in Zweifel gezogen worden. I
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